Kampf und Kommunikation

(hli.at) Der ganze Kulturkampf dreht sich um das Thema der Sexualität. Wo steht die Kirche in diesem Kampf? Was ist die Aufgabe der Hirten?  Wie packt die Kirche die sogenannten heißen Eisen an? Was meint, die Wahrheit in Liebe verkünden? Kann das funktionieren in einer Welt, in der die politische Korrektheit das Feld bestimmt?

Auf dem 5. Internationalen Welt-Gebets-Kongreß für das Leben (Rom, 5.-11. Oktober 2010) hat John-Henry Westen ein Rede gehalten, die nicht ausweicht. Eine Rede, die zugleich Bestandsaufnahme, Appell und Zeugnis ist.   Die Verkündigung
der kirchlichen Wahrheit über Sexualität
in einer feindlichen Kultur

von John-Henry Westen


Vortrag, gehalten am V. Welt-Gebets-Kongreß für das Leben in Rom ,
5. – 10. Okt. 2010

EinführungHaben Sie schon bemerkt, daß sich fast der gesamte Kulturkampf um Sexualität dreht? Abtreibung, Homo–„Ehe“, Empfängnisverhütung, Ehebruch, Pornographie, Promiskuität, Sexualerziehung, Scheidung, Homosexualität, In-Vitro-Fertilisation und selbst die Forschung an embryonalen Stammzellen – all das steht im Zusammenhang mit der Sexualität.

Als ich zum ersten Mal diese Beobachtung aus dem Mund des Philosophen Peter Kreeft hörte, erinnerte ich mich an U. Lb. Frau von Fatima und was sie nach den Worten der seligen Jacinta Marto gesagt hat: „Es kommen mehr Leute in die Hölle, weil sie Sünden des Fleisches begehen, als aus irgendeinem anderen Grund.“

Aber warum ist das so?

Papst Johannes Paul II. schrieb in seiner Theologie des Leibes, die heilige Vereinigung von Mann und Frau in der Ehe – die eheliche Verbindung – sei ein primäres Bild der trinitarischen Beziehung, das in die Menschheit eingeprägt ist. In diese Beziehung seien wir im kommenden Leben gerufen. Die Väter beschreiben die Trinität als den Vater, der den Sohn vollkommen liebt, und den Sohn, der den Vater vollkommen liebt. Das vollständige Geben  ihrer selbst an den anderen ist der Heilige Geist. Das ist auch ein Schlüsselbild der Beziehung Christi zu seiner Kirche.

Nun, wenn Sie Satan wären und als Ihr primäres Ziel hätten, die Menschheit vom Himmel und von Christus wegzulenken, wäre das nicht Ihr erstes Angriffsziel: das wichtigste Bild der trinitarischen Beziehung und die Beziehung Christi mit seiner Kirche zu verfälschen?

Es ist dieser Schauplatz, auf den wir unsere Bemühungen am meisten konzentrieren müssen, um Seelen für Christus zurückzugewinnen. Leider haben die Wege, auf denen wir die Wahrheit der Kirche zum Thema Sexualität mitgeteilt (oder nicht mitgeteilt) haben, zum größten Teil dazu beigetragen, die Mehrheit der Katholiken zu verlieren.

Wo haben wir den Kampf in der Kommunikation verloren?

Es ist gerade in den harten Fällen gewesen, daß man glaubte, es sei „klug“, „angemessen“, „umsichtig“ oder „seelsorgerisch“, zu schweigen, um die vorherrschende Kultur zu beschwichtigen.

In der überwiegenden Mehrheit haben Bischöfe und Priester der westlichen Welt sich nicht den Kampf gegen die Empfängnisverhütung und für die Offenheit dem Leben gegenüber zum Anliegen gemacht und haben es versäumt, gegen die In-Vitro-Fertilisation aufzutreten und die Achtung vor der Methode der Zeugung, die Gott bestimmt hat, zu unterstützen. Sie haben sich nicht den Kampf gegen die homosexuellen Akte zum Anliegen gemacht und folglich den für die Keuschheit inmitten von schweren Versuchungen. Sie sind nicht gegen Sittenlosigkeit eingetreten und für die Übung, die Augen im Zaum zu halten.

Und was ist aus diesen Verfehlungen in der Lehre geworden? Hat das Schweigen der Kirche zum kulturellen Frieden in diesen Fragen geführt? Nein.

Die grassierende Praxis der Empfängnisverhütung hat unweigerlich zum Abtreibungs-Holocaust geführt. Unkontrollierte Sittenlosigkeit und das völlige Fehlen der Askese des Schauens haben uns die nahezu universelle Pornographiesucht eingebracht. In-vitro-Fertilisation brachte uns die Forschung an embryonalen Stammzellen. Die Akzeptanz von homosexuellen Handlungen hat zur homosexuellen „Ehe“ und sogar zu Einschränkungen der Freiheit der religiösen Praxis in verschiedenen Ländern geführt.

Wo können wir damit beginnen, die Verzerrung der Sexualität im kulturellen Tsunami umzukehren?
 
Wir müssen mit der caritas in veritate beginnen. Es ist die Antwort Christi, Seiner Mutter und der Kirche.

Es ist keine Liebe, wenn Sie Ihren Kindern erlauben, sich völlig ungebührlich zu betragen. Als Vater von sieben Kindern gebe ich zu, daß es oft einfacher ist, sich abzuwenden und ein Fehlverhalten zu ignorieren. Aber Eltern müssen ihre Kinder aus Liebe korrigieren und disziplinieren.

So auch die Kirche: Vor allem ihre Hirten – die Väter der Seelen – müssen die Herde weiden, müssen die Wahrheiten lehren, so schwierig und politisch unkorrekt es auch sein mag. Das ist wahre Liebe.


Es ist schmerzlich offenkundig, daß wir in den Zeiten leben, vor denen der heilige Paulus in 2 Timotheus 4,3 warnte, wenn er sagte: „Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln (…).“ Aber der Apostel der Heiden gebot dem Bischof Timotheus streng, seinen Dienst der Evangelisierung trotzdem zu erfüllen. „Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich: Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung”  (2 Tim 4,1-2).
 Homosexualität

Wenden wir uns einem der schwierigsten Themen heute im Bereich der Sexualität zu. Sehr vielen widerstrebt es, sich mit dem Thema der Homosexualität auseinanderzusetzen.

Im vergangenen Jahrzehnt haben wir die Erosion der traditionellen Definition der Ehe in vielen Ländern gesehen, vor allem im Westen. Aber zunehmend ist die Bedrohung der Familie in den Entwicklungsländern zu spüren.

Die sogenannte „Homosexuellen-Ehe“ ist in 10 Ländern legal. Eheähnliche homosexuelle Gemeinschaften sind in weiteren 20 Staaten legal und werden in weiteren 43 Nationen politisch diskutiert. Mein Land, Kanada, war einer der ersten Staaten, der in dieser Hinsicht fiel und die sogenannte Homosexuellen – „Ehe“ akzeptierte – zunächst durch Gerichtsbeschluß, dann durch die Bundesgesetzgebung im Jahr 2005 ratifiziert.

Während der Debatte im Vorfeld der Verabschiedung dieses Gesetzes wurden mein Kollege von LifeSiteNews, Steve Jalsevac, und ich gebeten, einem Beratungsgremium der Ontario Konferenz der Katholischen Bischöfe beizutreten, um Wege eines öffentlichen Vorgehens in der Frage der Homosexuellen – „Ehe“ zu besprechen.

Durch die tägliche und jahrelange Berichterstattung  über das Thema wußten wir, daß der Kampf für die gleichgeschlechtliche „Ehe“ sehr wenig mit der Ehe per se zu tun hat. Homosexuelle Aktivisten diskutierten untereinander den Bedarf einer solchen „Ehe“ und die meisten von ihnen hatten kein Interesse an den Einschränkungen, die eine solche formalisierte Verbindung im Hinblick auf die exklusive Partnerschaft zur Folge haben würde.

Doch die Führer unter den Aktivisten der Bewegung überzeugten sie, daß die Ehe gleichsam als gesellschaftliches Gütesiegel für homosexuelles Verhalten anerkannt werden muß. Denn bei praktizierenden Homosexuellem wie auch bei allen an abweichendem Sexualverhalten Beteiligten meldet sich das Gewissen in unangenehmer Weise zu Wort.

Viele Aktivisten in der sexuellen Szene suchen gesellschaftliche Zustimmung, da sie fälschlicherweise glauben, daß dies die Stimme des Gewissens unterdrücken werde. Sie fordern nicht nur Toleranz, sondern ausdrückliche Zustimmung und sogar das Verbot von Kritik. Zusätzlich gibt es in diesen Nationen, wie meiner eigenen, in der eine Meinungsäußerung gegen Homosexualität zu Geldbußen und Sanktionen geführt hat, auch eine wachsende Bewegung für eine Pro-Homosexualitätserziehung, die in den Schulen gelehrt wird. Dabei wird es Eltern untersagt, ihre Kinder aus solchen Schulstunden herauszunehmen.

In der beratenden Sitzung der Bischofskonferenz wurde der Punkt angesprochen, daß der einzige Weg, sich wirklich in der Debatte zu engagieren, der sei, das seit langem ignorierte Thema der Homosexualität anzugehen: Es ist zu lehren, daß homosexuelle Handlungen gefährlich für Körper und Seele sind. Es wurde betont, daß eine andere Vorgangsweise nicht den Kern der Sache treffen würde.

Eine Ärztin in der Sitzung unterstützte das aufgrund ihrer Kenntnis der großen gesundheitlichen Risiken, die mit dem homosexuellen Lebensstil in Verbindung stehen.
Allerdings gab es viele andere Stimmen, vor allem von Akademikern, die betonten, daß eine solche Herangehensweise in keiner Weise angemessen sei. Einige von diesen Akademikern akzeptieren nicht die volle kirchliche Lehre bezüglich dieses Themas. Dennoch hat man auf sie gehört.

Die kanadischen Bischöfe haben sich darauf konzentriert, die heterosexuelle Ehe zu fördern und andere Argumente gegen die homosexuelle „Ehe“ einzubringen, jedoch ohne jemals homosexuelle Handlungen ausdrücklich als schädlich zu benennen.

Die Bischöfe waren also unfähig, ihre pastorale Sorge für die Beteiligten an diesem zerstörerischen Lebensstil zu zeigen. Bei seiner Abreise aus Kanada nach Rom äußerte Kardinal Marc Ouellet, der neue Präfekt der Bischofskongregation, in einem Interview seine Sorgen über die katholische „Intelligentsia“ und die „Mentalität des Dissens“, welche jene beherrscht.

Der Kardinal sprach sich für eine „neue geistliche Dynamik“ aus, um „den Geist des Christentums wieder zu erfassen“ und eine „neue christliche  Kultur aufzubauen (…) Genau dafür brauchen wir die Intellektuellen, die Theologen, Philosophen und die Christen, die wirklich an das Evangelium glauben und der Lehre der Kirche betreffs moralischer Fragen zustimmen“, so der Kardinal. „Wir leiden an dieser Mentalität des Dissens, (die) immer noch die Intelligentsia dominiert.“




Die Instruktionen des Vatikans für Bischöfe verbietet das „Schweigen“
Vor dem Schweigen hinsichtlich der harten Wahrheiten über die Homosexualität wurde vom Vatikan besonders gewarnt. Der Mann, der jetzt unser Papst ist, machte während seiner Zeit als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre in einer öffentlichen Erklärung an die Bischöfe der katholischen Kirche klar, daß das Verschweigen der kirchlichen Lehre über den geistlichen Schaden von homosexuellen Handlungen eine Pseudo-Nächstenliebe darstellt, die „weder Ausdruck echter Sorge noch gültige Pastoral ist“. Das Dokument der Glaubenskongregation von 1986 mit dem Titel „Schreiben an die Bischöfe der Katholischen Kirche über die Seelsorge für homosexuelle Personen“ betont: „Deshalb handelt eine Person, die sich homosexuell verhält, unmoralisch.“

Das Schreiben an die Bischöfe der Welt über Homosexualität fügte hinzu: „Aber wir wollen deutlich machen, daß eine Abkehr von der Lehre der Kirche, oder Schweigen darüber, in einer Bemühung der Seelsorge weder fürsorglich noch pastoral ist. Nur das, was wahr ist, kann letztlich pastoral sein. Die Vernachlässigung der Position der Kirche verhindert, daß homosexuelle Männer und Frauen die Zuwendung erhalten, die sie brauchen und verdienen.“


 Das Beispiel des Vatikans und Papst Benedikts

Im Jahr 2005, wenige Wochen nach der Wahl von Papst Benedikt XVI., machte der verstorbene Kardinal Alfonso López Trujillo, in seiner Funktion als Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie, eine der stärksten Aussagen zur Verteidigung der traditionellen Familie, die in der Kirche überhaupt gemacht worden sind.Kardinal Trujillo sagte, daß Parlamente, die „den Weg für die gleichgeschlechtliche ‚Ehe’ öffnen (…), Stück für Stück die Institution der Familie als des wertvollsten Erbes der Völker und der Menschheit zerstören.“ Er nannte die Homosexuellen – „Ehe“ ein „Verbrechen, das die Zerstörung der Welt kennzeichnet.“ Und über die Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare sagte er: „Dies würde die Zukunft des Kindes  zerstören. Es wäre ein Akt der moralischen Gewalt gegen das Kind.“

Mit diesen starken Worten erweckte er in vielen das Verständnis für die Gefahren des weltweiten Angriffs auf die Familie.

Wichtig ist, erklärte der Kardinal, daß die Kirche aus Liebe auf diese Gefahren hinweist. Liebe nicht nur für die Gesellschaft insgesamt, sondern auch für Homosexuelle selbst. „Wie ich schon mehrfach gesagt habe“, erklärte der Kardinal, „müssen homosexuelle Menschen respektiert, geliebt und unterstützt werden. Wir müssen ihnen helfen, diese Situation zu überwinden, wenn sie es ernsthaft wollen, und ihnen helfen, zu erkennen, daß es nicht nur ein Leben auf der Erde gibt, sondern ein weiteres Leben (…). Es ist falsch zu sagen, daß die Kirche diese Leute nicht liebt. Sie liebt sie und will sie zum ewigen Heil führen.“

In einer Ansprache an die Römische Kurie am 22. Dezember 2008 forderte Papst Benedikt XVI. hinsichtlich des populären ökologischen Trends eine „humane Ökologie“ unter Wahrung der natürlichen Ordnung des Schöpfers in den Beziehungen zwischen Mann und Frau. In der Sprache durchaus ähnlich der von Kardinal Trujillo, sagte der Heilige Vater, die Kirche müsse „den Menschen vor der Selbstzerstörung bewahren.“ Der Papst sagte: „Wenn die Kirche von der Natur des Menschen als Mann und Frau spricht und verlangt, daß diese Ordnung der Schöpfung respektiert werde, entspricht dies nicht einer veralteten Metaphysik. Was hier dazugehört ,ist der Glaube an den Schöpfer und die Bereitschaft, auf die ‚Sprache’ der Schöpfung zu hören. Dies zu mißachten, würde die Selbstzerstörung des Menschen selbst bedeuten und damit die Zerstörung von Gottes eigenem Werk.“

Der Papst sprach nicht über das Thema, um sich beliebt zu machen oder weil er einen Rachefeldzug gegen Homosexuelle angetreten hatte. Er predigte caritas in veritate, er sprach die Wahrheit aus Liebe, aus Liebe zu Gott und zu Seiner Wahrheit, aus Liebe zur Menschheit als ganzer, aber speziell zu seinen Mitmenschen, die sich selbst mit einem destruktiven sexuellen Lebensstil verletzen.

Für seine Ausführungen wurde der Papst in der gleichgeschalteten Presse gegeißelt. In Tausenden von Nachrichten und Talkshows in der ganzen Welt von Bulgarien bis Indien wurde Papst Benedikt geohrfeigt, weil er gewagt hatte zu sagen, wir sollten uns so viele Sorgen um die Menschheit machen, wie wir das auch bei den tropischen Regenwäldern tun, und daß der Schaden, der dem Plan des Schöpfers für die menschliche Sexualität zugefügt wird, destruktiv und schmerzhaft ist.

Die Homosexuellen-Presse schrieb die geschmacklosesten Schlagzeilen zum Thema, so z. B. in einer in Rosa gehaltenen Schlagzeile in Großbritannien: „Papst Benedikt hat nichts aus seiner Zeit in der Hitler-Jugend gelernt.“ Und: „Papst Benedikts jüngster Ausbruch ‚rechtfertigt’ homophobe Rempeleien und Angriffe.“ Die Berichterstattung in der allgemeinen Presse war kaum weniger beleidigend.

In einer Schlagzeile des „San Francisco Chronicle“ hieß es: „Papst Benedikt zu Weihnachten: Er predigt Bigotterie, verkleidet als Mitleid“, und die Londoner „Times“ meinte: „Weihnachten war nie dazu da, dies zum Thema zu machen.“ Selbst aus medizinischer Sicht ist es Liebe, sich homosexuellen Handlungen zu widersetzen Abgesehen von den zahlreichen medizinischen Fachzeitschriften, welche die Gefahren aufzeigen, die homosexuelle Handlungen begleiten, haben zeitweise führende homosexuelle Aktivisten selbst auf diese Gefahren hingewiesen.

Am 17. Februar 2009 berichtete Kanadas größte Homosexuellen-Zeitung XTRA, daß eine Gruppe von homosexuellen Aktivisten fordere, daß Kanadas Gesundheitssystem der „homosexuellen Gemeinschaft“ mehr Aufmerksamkeit schenke.

Hellquist Gens, einer der Beschwerdeführer, war der geschäftsführende Direktor der „Canadian Health Coalition Rainbow“, eine führende Homosexuellenaktivistengruppe. Er erläuterte ausführlich seine Bedenken über den Gesundheitszustand der homosexuellen Männer und Frauen in Kanada.

Er bemerkte: „Unser Gesundheitsstatus in diesem Land ist einer der schlechtesten (…). Gesundheitsprobleme homosexueller  Kanadier sind eine niedrigere Lebenserwartung als der des Durchschnitts der Kanadier, Selbstmord, ein höherer Prozentsatz von Drogenmißbrauch, Depressionen, unzureichender Zugang zu Pflege und Hilfe, ferner  HIV / AIDS.“

Er fuhr fort: „Es gibt alle Arten von gesundheitlichen Problemen, die endemisch in unserer Gemeinschaft sind. Wir haben höhere Raten von Analkrebs in der männlichen Homosexuellengemeinschaft, Lesben haben höhere Raten von Brustkrebs (…) die Realität ist: es gibt mehr GLBT-Menschen (Gay, Lesbian, Bisexual, Transgender) in diesem Land, die an Selbstmord sterben, als solche, die jedes Jahr an Aids sterben; es gibt mehr Menschen, die einen frühzeitigen Tod an Drogenmißbrauch erleiden, mehr als jene, die an HIV / AIDS sterben (…) „

Und kraftvoll schloß er: „Jetzt, da wir alle heiraten können, gehen alle davon aus, daß wir keine Probleme mehr haben. Ein Großteil der Todesfälle, die in unserer Gemeinde auftreten, ist versteckt – wir sehen sie nicht. Diejenigen von uns, die an der Front arbeiten, sehen sie, und ich bin es müde, meine Bevölkerungsgruppe sterben zu sehen.“

Als Homosexuellenaktivist war er natürlich nicht darum bemüht, den destruktiven Lebensstil zu stoppen, sondern mehr Gesundheits-Dollars in ihre Richtung zu lenken. Allerdings ist es eine Tatsache, daß diese Krankheiten und Erkrankungen mit dem homosexuellen Akt verbunden sind.

Ein guter Freund von mir, ein ehemaliger bekennender Homosexueller und nun gläubiger Katholik, sagt über die katholische Position zur Homosexualität: „Ich glaube nicht, daß die aktuelle Einstellung der katholischen Kirche verletzend ist, ich denke, es ist Liebe. Eine liebevolle Mutter hat manchmal einem Kind zu sagen, nicht in einer schlechten Nachbarschaft zu spielen. Das Kind kann Anstoß nehmen und allen seinen Freunden sagen, wie gemein seine Eltern sind. Vielleicht geht das Kind zur Schule und sagt den Lehrern und dem Schulleiter, daß seine Eltern es mißhandeln … Die Eltern akzeptieren traurig diesen Zorn und die Verurteilung und auch die Drohanrufe von Lehrern und Schulleitern. Aber dennoch müssen die Eltern standhaft bleiben, weil die Eltern das Kind lieben und das Kind vor den Gefahren der schlechten Nachbarschaft schützen wollen. Gute Eltern zu sein, bedeutet manchmal, von Kindern gehaßt zu werden, die gefährliche Forderungen stellen.“

Und weiters: „Wie das Kind in dem obigen Beispiel denken einige Leute in der Homosexuellen-Gemeinschaft, daß die katholische Kirche mit ihrer Position gegenüber homosexuellem Sex unfair ist, und sie haben sich laut und in der Öffentlichkeit darüber beklagt. Die Kirche wurde hart durch Presse, Politiker und Gerichte gepeinigt. Wie die Eltern in dem obigen Beispiel muß die katholische Kirche standhaft sein und den Schmerz und den Schaden dieser schlechten Presse akzeptieren, um die Seelen der Christen zu schützen, die der Lehre der Kirche gehorchen. Gerade weil die katholische Kirche homosexuelle Menschen liebt (wie auch alle anderen Menschen), spricht sie sich gegen homosexuelle Praktiken aus.“  Die geistliche Perspektive 
Manchmal unterrichte ich meine Kinder und die Jugendgruppen, die ich leite, über den Sinn des Lebens. Ich erkläre durch visuelle Beispiele die ewigen Realitäten. Indem ich mit einem Arm auf einen Weg nach oben zeige, lasse ich die  Kinder sich vorstellen, daß es eine Linie gibt, ausgehend von meiner Schulter, verlängert bis unter die Decke, und darüber hinaus, jenseits des Himmels und sogar der Sterne, und weiter ins Unendliche. Dann zeige ich mit meinem Arm auf einen Abwärtspfad  und fordere sie auf, sich eine andere Linie vorzustellen, die sich unter den Boden senkt, unter die Erde, auf die andere Seite der Erde und so weiter ohne Ende. Beide unendlichen Linien, so erkläre ich, beginnen an einem Punkt, ein Punkt, so klein im Vergleich zu den Linien, daß er fast unsichtbar ist – die Stärke eines Blattes Papier.

Ich erkläre, daß dieser Punkt äußerst klein ist – wie unsere gesamte Lebensspanne,  auch wenn wir 100 Jahre lang leben würden. Während unseres Lebens, dieser kurzen und unbedeutenden Zeitspanne, müssen wir entscheiden, wo wir unsere Ewigkeit  verbringen. Im Licht der ewigen Wirklichkeiten wird der Sinn des Lebens klarer. Weit vor allen anderen Erwägungen geht es im Leben darum, zu entscheiden, wo wir die Ewigkeit verbringen – in Himmel oder in der Hölle.

Ich weiß, das ist etwas, was wir heute selten hören. Die Tatsache, daß wir diese Wahrheit selten hören, wurde auch von Papst Benedikt März 2007 konstatiert. Er sagte: „Jesus kam, um uns zu sagen, daß er uns alle im Himmel will, und daß die Hölle, von der so wenig in unserer Zeit gesprochen wird, existiert und ewig ist für jene, die ihr Herz Seiner Liebe verschließen.“

Ist es angesichts solch einer harten Realität nicht eine wirklich liebevolle Tat, jene zu warnen, die sich homosexuellen Handlungen hingeben oder sonstigen sexuellen Verirrungen und dadurch ihr ewiges Leben gefährden?

Was ist, wenn U. Lb. Frau von Fatima recht hat, daß mehr Seelen wegen Sünden der Unreinheit in die Hölle fahren als wegen jeder anderen Sünde?

Eine faszinierende Bestätigung dieser Realität sahen wir im Jahr 2008. Sie kam von einem berühmten anti-katholischen Atheisten namens Penn Jillette als Co-Moderator einer sehr beliebten TV-Serie in Nordamerika, die „Penn & Teller“ heißt. Herr Jillette sagte diese starken Worte: „Wenn Sie glauben, daß es einen Himmel und eine Hölle gibt und daß die Leute in die Hölle fahren oder nicht das ewige Leben bekommen oder was auch immer, und du denkst, daß sie es nicht wirklich wert sind, es ihnen zu sagen, weil es peinlich und sozial unbeholfen aussieht …, — wie sehr mußt du dann jemanden hassen, um ihn nicht zu bekehren? Wie sehr mußt du jemanden hassen, wenn du glaubst, daß ewiges Leben möglich ist, es ihnen aber nicht sagst?“

Die Worte dieses Feindes der Kirche sind gleichsam ein Vorwurf an alle katholischen und christlichen Leiter, die aus Angst, politisch unkorrekt zu handeln und menschliche Achtung zu verlieren, die Gefahr des Geschlechtsverkehrs außerhalb des Planes Gottes verschweigen. 
 Geistliche Perspektive: Die Antwort auf viele Auseinandersetzungen im Kulturkampf Bitte verzeihen Sie mir diesen wichtigen Exkurs.

Diese geistliche Perspektive – die Liebe zu den Seelen, die den vom Weg abgekommenen Katholiken zu retten sucht und dies trotz politischer Unkorrektheit, des Verlustes menschlicher Achtung und der sozialen Mißlichkeiten, die es mit sich bringen würde – ist die Antwort auf einige der am meisten polarisierenden Debatten in der Hierarchie heute. Die Anerkennung der ewigen Folgen von Handlungen wäre definitiv das Ende der großen Meinungsverschiedenheiten unter den Bischöfen über den Empfang der Heiligen Kommunion für Pro-Abtreibungs-Politiker.

Im größten Teil von Nordamerika und Europa hat nur eine kleine Minderheit von Bischöfen sich darauf geeinigt, auf den Rat des Vatikans, des Heiligen Vaters, zu hören. Sie trafen die schwierige, aber notwendige Entscheidung, die heilige Kommunion ‚katholischen’ Politikern zu verweigern, die hartnäckig für Abtreibung eintreten. Die überwiegende Mehrheit beschloß, die Angelegenheit zu ignorieren, und manche Bischöfe sagen öffentlich, sie würden niemals jemandem die heilige Kommunion verweigern.

In Wahrheit aber fehlt es denjenigen an Liebe und seelsorglicher Zuwendung, die sich weigern, ihre abtrünnigen geistigen Kinder zu disziplinieren, indem sie ihnen die Kommunion verweigern.

Der Erzbischof der kanadischen Hauptstadt Ottawa erklärte mir einmal in einem Interview, daß die Verweigerung der Heiligen Kommunion an Pro-Abtreibungspolitiker ein Akt der Liebe für diese katholischen Politiker sei – ein Akt, der den Politiker zurück zur Wahrheit rufe.

Erzbischof Terrence Prendergast sagte: „Die Sorge der Kirche gilt allen, die in schwerer Sünde verharren, in der Hoffnung, daß die medizinischen Maßnahmen sie vom falschen Weg weg- und zur Wahrheit unseres Glaubens hinbringen.“ Er sagte, daß „Arzneimittel“ wie die „Verweigerung der Kommunion“ angewandt werden, „um sie zurück zu bringen auf den Weg Christi, unseres Herrn, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.“

Diese Perspektive wurde auch von Seiner Eminenz Kardinal Antonio Canizares Llovera in einem Interview eingenommen, das er freundlicherweise LifeSiteNews gewährte. Kardinal Canizares erklärt, daß das Leitprinzip für die Bischöfe angesichts der Verweigerung der Kommunion für Pro-Abtreibungspolitiker in ihren Diözesen „Caritas in veritate“ sein sollte: „Liebe in der Wahrheit.“

Kardinal Canizares erklärte, daß nach katholischer Lehre jene, welche im Zustand schwerer Sünde die Kommunion empfangen, in ernsthafter geistlicher Gefahr sind, und betonte, daß die Zurückhaltung der Kommunion als ein Mittel zu deren geistlichen Gesundung gedacht ist. Er sagte: „Ich denke, daß die stärksten Worte beim hl. Paulus zu finden sind: Derjenige, der zur Eucharistie geht und nicht wirklich vorbereitet ist (und zwar gemäß den kirchlichen Vorschriften), ‚der ißt sich die eigene Verurteilung’ (1 Kor 11,29). Dies ist das Stärkste, was wir sagen können, und die Aussage ist durch und durch wahrhaftig.“

Von den frühesten Tagen der Kirche an war der unwürdige Empfang der heiligen Kommunion verboten – und zwar gerade aus Sorge heraus um diejenigen, die unwürdig kommunizierten. Der hl. Paulus schreibt im elften Kapitel des ersten Briefs an die Korinther:  „Wer also unwürdig von dem Brot ißt und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon ißt und trinkt, ohne zu bedenken, daß es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er ißt und trinkt“ (1 Kor 11,27-29).

Die Aussagen von Kardinal Canizares erinnern uns an jene von Erzbischof Raymond Burke, dem derzeitigen Leiter der Apostolischen Signatur. Während der Präsidentschaftswahlen 2004, als Burke noch Erzbischof von St. Louis war, ließ er dem Kandidaten der Demokraten, Senator John Kerry – der, obwohl er sich als Katholik bekannte, hundertprozentig zu den landesweit führenden Abtreibungslobbyisten hielt – ausrichten, daß er in der St. Louis Diözese nicht zur Kommunion gehen könne.

In einem Interview sagte Erzbischof Burke LifeSiteNews, daß Politikern, die auf dem beharren, was gemäß der Lehre der Kirche eine „schwere Sünde“ ist, die Kommunion zugunsten ihres Seelenheils zu verweigern ist. „Wenn man mit diesen Leuten spricht, dann bemerkt man, daß sie darum wissen“, sagte er. „Sie wissen, daß das, was sie tun, sehr falsch ist. Sie müssen Gott dafür Rechenschaft ablegen. Aber warum sollen wir es mit unserer seelsorglichen Fahrlässigkeit noch verschlimmern, daß sie sich vor Gott für wer weiß wie viele unwürdig empfangene heilige Kommunionen verantworten müssen?“

Aber kehren wir nun zum Thema der Sexualität zurück.
 
Der Ansatz Caritas in Veritate funktioniert Der Ansatz Caritas in Veritate funktioniert. Er wurde getestet und hat sich für hunderte von katholischen Frauen und Männern, die mit Erfolg gegen Versuchungen zu homosexuellen Handlungen kämpfen, als erfolgreich herausgestellt. Die US-Gruppierung Courage („Mut“), von Hw. John Harvey gegründet, scheut sich nicht, die Wahrheit auszusprechen, daß homosexuelle Handlungen Akte schwerer Lasterhaftigkeit darstellen, desgleichen vertuscht sie nicht die Wahrheit über die ungeordnete Natur homosexueller Tendenzen.

Courage kümmert sich freilich in wahrer Liebe um eine fürsorgliche und liebevolle Umgebung, in der Männer und Frauen, die mit den gleichen Problemen kämpfen, zusammenkommen, einander ermutigen und sich nachhaltig in der Bemühung um Keuschheit unterstützen.

Es ist ein schönes Beispiel für den Sieg Christi – angesichts heftigen Ringens mit der Versuchung. Diese Männer und Frauen, die in diesem Bereich um die Keuschheit kämpfen, sind Beispiele für jene von uns, die mit sexuellen Versuchungen aller Art ringen.

Darüber hinaus klingt dieser Ansatz wahrhaftig auch für jene, die außerhalb der Kirche stehen und einen Blick in sie werfen. Die Unwahrhaftigkeit und Heuchelei derjenigen Annäherungsversuche an die homosexuelle „Ehe“, welche „zivile Partnerschaften“ anstatt der „Ehe“ anstreben, fallen jeglicher Sorge für und um Menschen mit homosexuellem Lebensstil in den Rücken.
 
Der Ansatz jedoch, die Gefahr der homosexuellen Handlungen anzusprechen und sich somit auch gegen die gleichgeschlechtliche „Ehe“ als einer gesellschaftlichen Anerkennung jener gefährlichen Handlungen auszusprechen, ist ein schlüssiges Konzept.

Vor Jahren, während der kanadischen Auseinandersetzungen im Vorfeld der Verabschiedung des Gesetzes zur Homosexuellen – „Ehe“, war ich Gastgeber einer wöchentlichen Anruf-Radiosendung, in der das Thema sehr heftig diskutiert wurde. Ich erinnere mich daran, das Thema häufig mit einem Anwalt diskutiert zu haben, der beharrlich für die Homosexuellen – „Ehe“ eintrat.


Wir diskutierten über Monate hinweg stundenlang über die Ehe und ihren Nutzen für die Gesellschaft und ihre Notwendigkeit für Kinder, aber er führte immer wieder gegenteilige Argumente an. „Wie wird meine Ehe mit meinem homosexuellen Partner Ihre Ehe beeinflussen?“, fragte er oft.

Eines Tages schließlich erklärte ich ihm, daß das Christentum sich nicht um Diskriminierung und Vorurteile dreht, nicht um das Urteilen und Verurteilen, nicht um Hass und Fanatismus, sondern um die Liebe. Es geht um die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten – das heißt: zur gesamten Menschheit. Ich mache mir genug Sorge um meine Brüder und Schwestern im homosexuellen Lebensstil, sagte ich ihm, um sie davor zu warnen, daß homosexueller Sex allen Beteiligten schadet. Die Ärzte haben die physischen Schäden, den er verursacht, aufgezeigt, Psychologen haben auf die emotionalen und psychologischen Schäden hingewiesen. Aber über diesen sehr ernsten Überlegungen stehen die spirituellen Verwundungen als Folge dieses Sexualverhaltens.

Ich sagte ihm, es wäre für mich nicht leicht, solche Dinge öffentlich zu sagen, es würde mich ja nicht gerade beliebt machen. Ich bemerkte, daß das in Kanada geradezu riskant sei, nachdem ja einige Christen vor Gericht gestellt und verurteilt worden seien, weil sie objektive Opposition gegen Homosexualität geäußert hatten. Ich sagte aber, ich sei bereit, meine Freiheit aus Liebe für meine Brüder und Schwestern im homosexuellen Lebensstil zu riskieren.

Darauf schwieg der gesprächige Anwalt. Funkstille im Radio wirkt etwas seltsam, da die Leute dann anfangen, sich zu fragen, ob sie den Sender verloren haben. Als er schließlich wieder zu reden begann, sagte er: „Ich hoffe, daß die ganze Kirche denselben Zugang zu diesem Thema bekommt, aus dieser altruistischen Perspektive.“

Diese Bemerkung hat mich viele Jahre lang begleitet. Nein, er hat sich nicht auf der Stelle bekehrt, aber er konnte sehen, daß die Position, die ich geäußert hatte, nämlich die der Kirche, aus der Liebe stammte. Es war ein Durchbruch – ein Durchbruch, der jetzt durch die mutigen Stimmen der Hirten Christi der ganzen Welt vermittelt werden muß.



Die Umkehr hat begonnen
Wir alle müssen so handeln, angefangen bei den Hirten.

Einige Bischöfe, sogar im Westen, haben damit schon begonnen. Vor weniger als zwei Monaten folgte in den Vereinigten Staaten Bischof Thomas Olmsted von Phoenix dem Beispiel von Papst Benedikt, dieses Problem mit Liebe in der Wahrheit anzugehen – eben mit caritas in veritate.

“Liebe und Wahrheit gehen Hand in Hand“, sagte er. „Jeder, der wahre Liebe erfährt, weiß das. Wir wollen, daß jene, die wir lieben, die Wahrheit kennen. Als Katholiken wollen wir die Menschen authentisch lieben und nicht auf eine mittelmäßige Art und Weise, die aus einer oberflächlichen Sorge um politische Korrektheit die Gefahren im Leben einer Person ignorieren würde. Wir brauchen nicht zu befürchten, daß es eine Verletzung der Liebe ist, wenn wir die Wahrheit klar und mit Liebe aussprechen.“

Bischof Olmsted fügte hinzu: „Sowohl die Lehre der Kirche als auch das Studium der Wirklichkeit, d. h. des Naturrechtes, zeigen, daß Homosexualität ein objektiv ungeordnetes Verhalten ist – das bedeutet, daß es nicht der gottgegebenen Realität des geschlechtlich differenzierten menschlichen Wesens entspricht. Den homosexuellen Lebensstil nachsichtig zu entschuldigen, ist daher niemals ein Schritt zur Förderung des wahren Glücks einer Person.“
  Warum gerade ich? Sie mögen sich jetzt gerechtfertigterweise fragen, wer ich als einfacher Laie bin, daß ich den Bischöfen und Priestern sage, was sie tun sollen.

Ich sage ihnen nicht, was sie tun sollen. Ich flehe sie inständig an, das Rechte zu tun,  wie es vom Heiligen Vater gelehrt wird. Als Vater von sieben Kindern flehe ich sie zum Wohl dieser Kleinen an.
 
Außerdem bin ich selbst ein von der Sucht nach abweichendem Sexualverhalten Bekehrter. Mein Kreuz war nicht die Homosexualität, sondern die Pornographie. Ich befand mich auf der anderen Seite, indem ich viele Jahre weit weg von der Lehre der Kirche lebte.
 
Zum Glück hatte ich niemanden, der mir sagte, daß das in Ordnung wäre. Mein verstorbener Vater war ein treuer und frommer Katholik, der täglich zur heiligen Messe ging und nie einen Tag ohne Rosenkranz verstreichen ließ. Sogar als ich noch ein Kind war, sagte er manchmal zu mir: „Lieber würde ich dich jetzt gleich sterben als in ein Leben der Sünde fallen sehen.“

Er war ein Mann, der für seinen „extremen“ Glauben von seinen Kollegen und Freunden lächerlich gemacht wurde, sogar von seiner eigenen Familie. Auch ich habe ihn ausgelacht. Ich erinnere mich, daß ich manchmal um drei Uhr nachts von der Disco nach Hause kam und meinen Vater immer noch im Gebet neben seinem Bett kniend vorfand – zweifellos für seinen mißratenen Sohn betend. Manchmal war er – immer noch kniend – auf das Bett gesunken, weil er im Gebet eingeschlafen war. „Dummer alter Mann“, sagte ich zu mir selbst, wie ich mich erinnere.

Sieben Jahre, in denen ich den Glauben aufgegeben hatte, versuchte ich mein nagendes Gewissen mit dem Gedanken zu erleichtern, daß Gott nicht existiere. Aber mein Leben begann unausweichlich zu bröckeln. Ich befand mich schließlich am tiefsten Punkt meines Lebens. Ich war in der Gefahr, meine Freundin zu verlieren – und sogar meine Freiheit, da ich mit dem Gesetz in Konflikt geraten war.

Ich konnte mich außer an Gott nirgendwohin wenden. Ich nahm ein Buch zur Hand, das mir mein Vater gegeben hatte, als ich gerade vom Glauben abgefallen war: Die vollkommene Hingabe an Maria vom heiligen Ludwig Maria von Montfort. In diesem Buch lernte ich, daß Christus zu folgen bedeutete, Ihm ohne Rückversicherung mein ganzes Leben zu geben –  nicht nur die Sonntagvormittage. Es bedeutete eine völlige Veränderung, und meine Glaubenskrise brach aus.

Ich hatte mich ja davon überzeugt, daß es Gott nicht gibt, wie könnte ich daher jetzt mein Leben für etwas Imaginäres opfern.
 
Ich nahm das Buch unter meinen Arm und nahm mir vor, mit meinem Papa darüber zu sprechen. An diesem Punkt meines Lebens war ich so verwirrt, daß ich nur eins wußte: Mein Papa liebt mich. Er hatte soviel mit mir mitgemacht, und doch blieb er standhaft in der Fürsorge und Liebe für mich, indem er es nicht aufgab, mich zu warnen, daß mein ewiges Leben gefährdet sei – doch er tat dies in Liebe.

Ich wollte ihm sagen: „Papa, das Einzige, was ich im Leben mit Sicherheit weiß, ist, daß du mich liebst, und so möchte ich, daß du mir die Wahrheit sagst. Ich habe dieses Buch der Vollkommenen Andacht gelesen, das du mir gegeben hast. Es bedeutet, daß ich mein ganzes Leben aufzugeben habe, und das möchte ich nicht tun, es sei denn, daß es wahr ist.“
Ich bereitete mich mental auf diese kleine Rede vor, als ich zu meinem Vater ging. Als ich zu ihm kam, sah ich ihn an, und sein ganzes Leben sprach zu mir. Hier war ein Mann, der die meiste Zeit seines Lebens für die Ausübung dieses Glaubens lächerlich gemacht worden war. Dessen Kollegen ihn verspotteten, dessen Freunde ihn hänselten und dessen Familie er peinlich geworden war und die zeitweise grausam zu ihm war, weil er seinen Glauben ausübte.

Es war hauptsächlich seine Ausdauer in all dieser Verfolgung, sogar freudige Ausdauer, die meinen selbstgemachten Unglauben überwand und meine Zweifel durchbrach. Offensichtlich ist Gott wirklich, Sein Weg Wahrheit. Und von diesem Moment an lebte ich für Christus.

Ich habe dann eigentlich nie meinem Vater die vorbereitete Frage gestellt. Alles wurde mir mitgeteilt, als ich ihn an jenem Tag ansah.

In der Tat habe ich ihm damals nicht einmal von dem Vorfall erzählt, erst viele Jahre später. Es war sein Leben, das zu mir sprach, insbesondere die Verfolgung und der Spott, den er für seine Treue erduldete, für das Aussprechen der gesellschaftlich peinlichen Wahrheiten über die ewigen Konsequenzen der Sünde. Dafür, daß er mich so sehr liebte, daß er mir die Wahrheit sagte, auch wenn ich ihn dafür auslachte.
 Schlußfolgerung Daher flehe ich Sie, gute Priester und Bischöfe, an, mit Überzeugung und Liebe Christi Wahrheiten vor allem in diesen schwierigen Bereichen der menschlichen Sexualität auszusprechen. Sie werden dafür kritisiert werden, aber Sie müssen darauf vertrauen, daß Gott dafür sorgen wird, daß die Wahrheit gut angenommen werden wird. Vielleicht werden einige, so wie ich, sehen, daß Sie die Verfolgung geduldig und ohne zu schwanken hinnehmen, und dadurch überzeugt werden.

Wie es auch der neue Präfekt der Kongregation für die Bischöfe in einem Interview sagte, als er sich für die Abreise von meinem Heimatland Kanada vorbereitete: Bischöfe „benötigen die Unterscheidung der Geister und nicht nur politische Risikokalkulation, ob die Botschaft ankommt oder nicht.“ Er sagte: „Wir müssen es wagen, zu den Tiefen der Herzen zu sprechen, wo der Geist des Herrn die Menschen über das hinaus, was wir berechnen können, berührt.“

Die Liebe fordert das und die Zukunft des Christentums hängt davon ab.

Wie kann ich sagen, daß die Zukunft des Christentums davon abhängt? Wir wissen, daß Christus mit seiner Kirche bis ans Ende der Zeiten sein wird. Doch speziell in diesem Kampf mit der Homosexualität steht eine Zeit der Verfolgung der Kirche bevor.
 
Dies wiederum ist nicht meine Einschätzung, sondern jene des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI. In einer Ansprache nur 18 Tage vor seiner Wahl zum Papst und einen Tag vor dem Tod von Papst Johannes Paul II. sagte er, damals noch als Kardinal Joseph Ratzinger: „Sehr bald wird es nicht mehr möglich sein festzustellen, daß Homosexualität, wie die katholische Kirche lehrt, eine objektive Unordnung in der Struktur der menschlichen Existenz ist.“
 
Ja, die Zeit kann kommen, wenn uns demnächst verboten wird, die Wahrheiten der Kirche auszusprechen. Werden wir dann den Mut haben, die Wahrheit Christi zu verkünden angesichts der Möglichkeit, unsere Freiheit zu verlieren oder vielleicht sogar unser Blut zu vergießen?
 
Wenn wir jetzt das Schweigen vorziehen, aufgrund kulturellen Drucks, des Verlustes menschlichen Respekts und politischen Kalküls, wie können wir uns dann einbilden, wir würden uns trauen, wenn die Strafen bis hin zu Haft, Folter und Tod verschärft werden, für die Wahrheit Christi in den kommenden Zeiten unsere Stimme zu erheben?



John-Henry Westen, Vater von sieben Kindern, ist Mit-Gründer und Chefredakteur von LifeSiteNews.com  
   
Originalquelle:
Communicating the Church’s Truth on Sexuality in an Hostile Culture, unter:http://www.lifesitenews.com/ldn/2010/oct/10100707.html