Sollte der Kommunionempfang Personen, welche die katholische Lehre ablehnen, vorenthalten werden?

(Anm.:Der folgende Text ist die Übersetzung des Video-Vortrags von P. Tom Euteneuer. Der Stil des gesprochenen Wortes wurde beibehalten, was sich in der ungezwungenen Übersetzung niederschlägt. Wer diesen Text, wie P. Tom es wünscht, an Freunde weitermailen will, kann dies auf einfachem Wege tun: Einfach das Brief-Symbol am oberen rechten Rand anklicken und ab geht die Post.

Also: Verkünde das Leben! Sei ein Apostel des Lebens!)




Grüß Gott, auf’s Neue. Mein Name ist P. Tom Euteneuer, ich bin Präsident von Human Life International, und ich möchte euch zum letzten Teil der Kurzvortrags-Reihe über das Thema „Empfängnisverhütung“ begrüßen.

Diesmal wollen wir die Frage erörtern, ob es richtig ist, Personen, welche die kirchliche Lehre ablehnen, die Spendung der Kommunion zu verweigern. Ich will hier nicht versuchen, alles vorzubringen, was zu diesem Thema zu sagen wäre – in der seitlichen Spalte dieser eMail stehen weitere Titel zu diesem Thema – aber die grundsätzliche Antwort ist: „JA“. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Kommunion heißt „Gemeinschaft“. Wer nicht in „Kommunion“ mit der Kirche steht, soll die Kommunion nicht empfangen. Das ist im Prinzip die Grundhaltung unserer Kirche.

Um die heilige Kommunion in der Katholischen Kirche zu empfangen, mußt du drei Arten von Einheit mit der Kirche aufweisen:

  1. Die erste davon ist die gesellschaftlich verfaßte Einheit. Das bedeutet, du mußt ein Mitglied dieser Religionsgemeinschaft sein. Das Kirchenrecht enthält einige Bestimmungen, die den Kommunionempfang für Orthodoxe erlauben, aber im Großen und Ganzen wird dafür die Mitgliedschaft in der Katholischen Kirche gefordert. 

  2. Die zweite Einheit ist die geistige Einheit: Und zwar mußt du im Stand der Gnade sein und auch wirklich glauben, dass das, was du empfängst, Leib und Blut, Seele und Gottheit Jesu Christi ist. Aus diesem Grund ist es Protestanten nicht gestattet, die Kommunion zu empfangen, weil sie diesen Glauben an die Eucharistie nicht haben. 

  3. Die dritte Art von Einheit ist die Einheit im Glauben. Das heißt, wenn du nicht an alles glaubst, was die Katholische Kirche als „wahr und glaubwürdig“ bezeichnet, bist du nicht in voller Gemeinschaft mit der Kirche und solltest die heilige Kommunion nicht empfangen. Es steht uns nicht frei, die Lehre der Kirche bloß teilweise anzunehmen, oder nur die Glaubenssätze, die gerade in Mode sind oder uns in den Kram passen. Die Lehre der Kirche ist ein festgeschnürtes Paket an Wahrheit und ist als solche ganz zu akzeptieren. 



Was passiert, wenn eine profilierte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens einem klar definierten Lehrsatz der Katholischen Kirche widerspricht?

Nun, darüber gibt es ein Schreiben des damaligen Kardinals Ratzinger an die Amerikanischen Bischöfe aus dem Jahr 2004, das den bezeichnenden Titel „Würdigkeit zum Kommunionempfang“ trägt. Darin schreibt er, dass sogar ein Kommunionhelfer jemandem die Kommunion verweigern darf, der “ hartnäckig und offenkundig im Zustand schwerer Sünde verharrt“. Um diese Meinung zu untermauern, führt er can 915 CIC und weitere kirchliche Dokumente an.

Wie das schon Jesus getan hat, ermahnt auch er die Priester der Kirche, solche Vorkommnisse zuerst in privatem Rahmen zu behandeln. Falls aber die Betroffenen die Lehre der Kirche weiterhin trotzig ablehnen, ist ihnen die heilige Kommunion zu verweigern. Das ist schon ein Gebot der elementaren Redlichkeit.

Wenn es sich um eine Privatperson handelt, deren Meinung oder Lebensführung von Todsünde geprägt ist und zu Ärgernis Anlaß gibt, besteht ebenfalls die Verpflichtung, diese Person zuerst privat darauf anzusprechen. Es ist ein Gebot der Liebe, im Zweifelsfall keinen Menschen zu verurteilen, solange seine sündige Lebensweise oder Handlung nicht offenkundig ist. Gewisse Fälle von Todsünde sind jedoch vollkommen eindeutig und objektiv feststellbar, wie zum Beispiel:

o Konkubinat oder rein standesamtliche Ehe;
o Ärzte, die ihren Patienten empfängnisverhütende Mittel verschreiben;
o Menschen, die in unmoralischen Erwerbszweigen beschäftigt sind, wie Abtreibung, Pornographie und dergl.




Die Entweihung der Eucharistie verbietet uns, eine neutrale Haltung zu beziehen, wenn wir von eindeutigem Zuwiderhandeln oder Ärgernis sichere Kenntnis haben.

Die Priester und Bischöfe sind in erster Linie verantwortlich dafür, die Eucharistie vor Mißbrauch zu bewahren. Ich bin aber der Meinung, dass wir alle die Pflicht haben, unsere Mitmenschen zu elementarer Redlichkeit und Verantwortung für ihren Glauben aufzurufen.

Und noch mal: Wer nicht in Kommunion mit der Kirche steht, soll die Kommunion nicht empfangen. Ganz schlicht und einfach!

Freunde, in einigen Wochen möchte ich die gesamte Kurzvortrags-Reihe, Geist und Leben, über das Thema „Empfängnisverhütung“ in Englisch auf Tonträger und DVD veröffentlichen und hoffe, ihr werdet sie bestellen und für eure Arbeit verwenden, eure Arbeit, die da heißt: Evangelisieren unseres Kulturkreises. Ich danke euch jedenfalls dafür, dass ihr diese Videobotschaft an alle weiterleitet, die sie hören sollen.

Streitbare Kirche – Kämpfe weiter für die gute Sache, es geht um die Seele unseres Volkes – und unserer Kirche.

Gottes Segen euch allen!